Vom Kollegen zum Chef – 5 Tipps für junge Führungskräfte und High-Potentials

]Mein neuer Job als High-Potential oder Führungskraft. 

Du hast die letzten Jahre gut gearbeitet und hast die Chance genutzt, nun bist Du Chef. Als junge Führungskraft hast Du schon einiges in Deinem Beruf richtig gemacht und freust Dich schon auf die neue Herausforderung. Hier einige hilfreiche Tipps, die Du während Deiner ersten Zeit als Vorgesetzte/r unbedingt beachten und was Du lieber lassen solltest.

Die ersten Tage als neuer Chef sind sehr aufregend und wichtig – schließlich haben junge Führungskräfte einiges in der Vergangenheit für ihr Karriere gemacht und wollen richtig durchstarten. Ab sofort stehen neue Aufgaben an, der Fokus liegt nicht mehr allein auf den eigenen Tätigkeiten, sondern auch auf der Führung und dem Management der Mitarbeiter*innen. Die Situation ist neu und am Anfang auch sehr fordernd. Dass da die eine oder andere Sache schief läuft, ist verständlich. Aus Fehlern lernt man ja nun schließlich. Um jedoch einen entspannteren Start zu haben, hier ein paar typische Fehler aus der Praxis, die Du vermeiden solltest, sowie einige Tipps, wie Du es als junge Führungskraft besser machen kannst.

Wertschätzung und kreative Ideen fordern.

Zahlreiche junge Führungskräfte gehen davon aus, dass sie ab dem Zeitpunkt der Beförderung Menschen an der Seite haben, denen sie ihre Aufgaben delegieren können und die ihnen bei der Erledigung der eigenen Arbeit unter die Arme greifen können. Das stimmt in dieser Art nicht ganz.

Das eigene Team stellt keine Marionetten dar. Es geht demnach nicht darum, dass man jetzt Menschen hat, die für einen die eigene Arbeit erledigen. Es geht grundsätzlich um einen wertschätzenden Umgang, die Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen teilhaben zu lassen und ihre kreativen Ideen zu fördern. Wichtig zu Beginn ist, sich genügend Zeit für die Mitarbeiter*innen zu nehmen, sie kennen zulernen und deren Werte und Stärken zu identifizieren und nicht sofort mit dem Team in die Projekte und Aufgaben loszustarten.

Aus den Studienbüchern kennst Du womöglich noch das ergebnisorientierte Führen mit relativ viel Druck. Das ist die klassische Rolle eines Managers, aber nicht die einer Führungskraft. Die Rolle einer Führungskraft aber geht über die alleinige Organisation hinaus. Eine gute Führungskraft beschäftigt sich mit der Vergangenheit und der Gegenwert und gestaltet die Zukunft, nimmt dabei die Mitarbeiter*innen mit und lässt sie ihr Potenzial auf dem Weg in die Zukunft einbringen.

Auch das eigene Zeitmanagement ist für junge Führungskräfte wichtig, denn wenn ich mich selbst nicht organisieren kann, endet die Aufgabenbearbeitung des gesamten Teams im Chaos und die Leistung nimmt stetig ab. Deshalb heißt es für Dich: Fokussieren, Prioritäten setzen, das Team mitnehmen sowie Ideen und Ziele mit dem Vorgesetzten abstimmen.

In Ruhe die ersten Tage beginnen

Die ersten Tage stehen an. Jetzt heißt es nicht gleich in wilden Aktionismus zu verfallen, sondern strukturiert die ersten Tage vorbereiten. Hole Dir beim direkten Vorgesetzten Informationen bzgl. der Ziele und Visionen bisheriger Projekte und Ergebnisse ein sowie über die allgemeine Entwicklung des Teams. Um vom ersten Tag an einen möglichst guten Eindruck beim Team zu hinterlassen, kenne die Strukturen und die verschiedenen Charaktere inklusive der Bilder, damit Du die Mitarbeiter ab dem ersten Tag direkt persönlich ansprechen kannst. Junge Führungskräfte sollten sich bei den Mitarbeiter*innen so vorstellen, wie sie es beim ersten Date auch tun würden: Wer bist Du? Persönliche Worte. Was ist Dir persönlich wichtig? Was benötigst Du, um gut und gemeinsam arbeiten zu können?

Das Team bilden

Du solltest mit dem Team gemeinsame Aktivitäten machen sowie Teambuilding-Maßnahmen für die erste Zeit überlegen, mit denen Du das Zusammenwachsen und den Aufbau von gegenseitigem Vertrauen und Wertschätzung unterstützen kannst. Hierzu gehören beispielsweise Einzel- und Teamgespräche und die Entwicklung einer Vision von Zielen und Strategien. Diese Maßnahmen solltest Du als junge Führungskräfte mit Deinem Team möglichst in der ersten Woche vorstellen, damit die Mitarbeiter genau wissen, wie es weitergeht. Die erste Orientierungs- und Teamentwicklungsphase sollte nach rund 2 Monaten abgeschlossen sein, damit die ersten Ergebnisse bald entstehen können.

Was macht eine gute Führungskraft heutzutage aus

Eine gute Führungskraft steht in Zeiten wie diesen vor vielen Herausforderungen und muss persönlich strukturiert, organisiert aber auch flexibel und empathisch sein. Du solltest Deinen Mitarbeiter*innen Raum für Offenheit und Authentizität geben, indem Du diese Werte selbst lebst. Dadurch zeigst Du als Vorgesetzte/r Deinen Mitarbeiter*innen gegenüber Wertschätzung und förderst ihre Kreativität. Bei der Mitarbeiterführung sollte es vordergründig um den Menschen gehen. Das heißt nicht in seine eigene Projektarbeit vergraben, sondern auch für das Team da sein und ein offenes Ohr für die Belange der Mitarbeiter*innen haben.

Wichtig ist, gemeinsame Ziele zu formulieren und Hilfestellung zu geben. Die Kontrolle von Kleinigkeiten und belanglosen Aufgaben sollte beiseitegelegt werden.

Einer der wichtigsten Dinge ist: Fehler machen ist menschlich und in Ordnung. Keinem wird der Kopf abgerissen, wenn es als junge Führungskraft von Anfang nicht perfekt läuft. Das Ziel muss sein, sich regelmäßig zu hinterfragen, Feedback anzunehmen, sich Fehler einzugestehen und an der persönlichen Entwicklung zu arbeiten. Dann steht Deiner Karriere nichts im Weg.

Wie Du zur guten Führungskraft wirst und auch bleibst

Als junge Führungskraft solltest Du über den Tellerrand hinausschauen und überlegen, wie Du dem Unternehmen oder der Marke einen Mehrwert bieten kannst. „Out-of-the-box“-Denken ist hier das Stichwort. Du solltest Du immer die Frage stellen: Welche Rolle spiele ich und mein Team im Gesamtunternehmen und wie kann ich das bestmöglich für das Unternehmen bewirken? Es ist wichtig, hier auch mal die Vogelperspektive einzunehmen und Maßnahmen für eine bessere Gesamtperformance anzugehen. Auf der anderen Seite sollten auch die Kolleg*innen und Vorgesetzten inspiriert werden. Als junge Führungskraft solltest Du die Ziele, die Dir nicht klar sind, hinterfragen. Es kommt immer gut an, Vorschläge und Ideen zu unterbreiten, wie ein bestimmtes Ziel effizienter erreicht werden kann.

Um nicht nur ein guter Chef zu sein, sondern auch zu bleiben, solltest Du Dir regelmäßig Feedback vom Vorgesetzten oder von den Mitarbeiter*innen zu der eigenen Performance einholen, nur so kannst Du auch ein guter Chef bleiben.

Und ganz wichtig bei den eigenen Mitarbeitern: Zuhören, Wertschätzen und sie auch zu Wort kommen lassen.

Wenn Mitarbeiter*innen den Raum bekommen, mit Leidenschaft, Kompetenz und Selbstverantwortung an einem gemeinsamen Weg zu arbeiten, entstehen die besten Ergebnisse.

Der Anfang als Chef wird sicherlich vom ersten Tag an anspruchsvoll sein.

Hier darf ich Dir ein Zitat ans Herz legen: „Du kannst dieses Spiel nicht gewinnen, Du kannst es nur spielen!“.

Nimm diese Herausforderung an, wie ein Spiel. Genieße die Spielzeit, den Austausch mit Menschen und bleib in Deiner eigenen Kraft.

Du möchtest noch mehr zu diesem Thema erfahren oder ein persönliches Business Training buchen, dann freue ich mich auf Deine Nachricht an: guenter(at)lechner.co.at.

Das könnte Sie auch interessieren

Ähnliche Beiträge

Mental Load – Die stille Erschöpfung

Mental Load – Die unsichtbare mentale Last. In diesem Beitrag geht es um ein Thema, ...

Mut zum Leben

Heute geht es um die Frage: Was hat Mut mit Glück und glücklich sein zu ...

Konvergentes und divergentes Denken und Handeln

Heute geht es um die Frage: Was hat konvergentes und divergentes Denken und Handeln mit ...

Wissen Hören, Wissen Lesen

Mit meinem Podcast und Buch erhalten Sie wertvolle Einblicke und praktische Tipps.

Podcast
“Erfolgsglück – Antworten zum Glück“

In diesem inspirierenden Podcast geht es um das Thema Glück, Erfolg und Zufriedenheit.

Hier hörst Du inspirierende Geschichten, Gedanken und Erlebnisse.

“Die Freiheit ruft Deinen Namen – Jeder ist seines Glückes Schmied“

Das hören und sagen wir oft, wenn es um Erfolg und den eigenen Lebensweg geht. Du bist selbst verantwortlich dafür, Dein Schicksal in die Hand zu nehmen und Dein Leben zu gestalten. Aber wie?